Achtsamkeit im Alltag

Wie beginne ich mit Achtsamkeit im Alltag?

Der Alltag ist oft voll. Zwischen Arbeit, Meetings, Korrekturstapel und dem berühmten „Was koche ich heute?“ scheint Achtsamkeit wie ein weiterer Punkt auf der To-do-Liste. Aber genau hier liegt das Missverständnis: Achtsamkeit heisst nicht mehr tun, sondern bewusster tun. Es sind die kleinen Momente, in denen wir innehalten und kurz mit uns selbst in Verbindung treten. Und das funktioniert – auch mitten im Trubel.

Achtsamkeit für Sie selbst – kleine Inseln im Alltag

Sie müssen nicht meditieren, um achtsam zu sein. Schon ein einziger bewusster Atemzug kann der Anfang sein. Achtsamkeit entsteht nicht in grossen Momenten, sondern in den kleinen, stillen Augenblicken dazwischen. Hier ein paar Ideen für Mini-Rituale im Alltag:

🌞 Am Morgen:

  • Setzen Sie sich einen Moment auf die Bettkante, bevor Sie aufstehen. Spüren Sie Ihre Füsse am Boden. Atmen Sie dreimal tief ein und aus.
  • Lassen Sie das Handy noch im Flugmodus – gönnen Sie sich zehn Minuten ganz ohne Reize von aussen.

☕ Zwischendurch:

  • Beim Kaffee oder Tee: Nehmen Sie den ersten Schluck ganz bewusst wahr – Temperatur, Geschmack, Geruch.
  • Kleben Sie sich einen kleinen Reminder (Sticker, Post-it, Handy-Hintergrund): „Wie geht’s mir gerade?“ – eine kurze Check-in-Pause für sich selbst.

    –> ein passender Handy-Hintergrund finden Sie auf meinem Instagram-Profil unter Highlights.
Blog Reminder Wie fühlst du dich

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🌙 Am Abend:

  • Notieren Sie sich drei Dinge, für die Sie heute dankbar sind.
  • Was war heute Ihr Highlight/Glücksmoment? Optional können Sie und Ihre Familie diese Glücksmomente in einem Glücksvorrat sammeln (zum Beispiel auf Zettelchen schreiben).

Achtsamkeit mit Kindern leben – vorleben statt vorschreiben

In einer Welt voller Reize, Tempo und Anforderungen suchen viele Menschen nach einem Gegenpol – für sich selbst und für ihre Kinder. Achtsamkeit verspricht mehr innere Ruhe, Klarheit und Verbindung. Doch wie bringt man Achtsamkeit wirklich in den Alltag? Vor allem: Wie können Kinder Achtsamkeit lernen?

Die einfache und zugleich herausfordernde Antwort lautet: indem Sie sie vorleben.

Achtsamkeit vorleben – warum Ihr eigenes Beispiel mehr bewirkt als jede Anleitung

Kinder – und übrigens auch Jugendliche und Erwachsene – lernen nicht nur über Worte. Sie lernen vor allem durch Beobachtung. Was sie sehen, fühlen und erleben, speichert sich oft tiefer ab als jede gut gemeinte Ermahnung.

Wenn Sie selbst im hektischen Alltag immer wieder kurz innehalten, ruhig atmen oder bewusst wahrnehmen, was gerade ist, senden Sie eine starke Botschaft: „Es ist wichtig, auf sich zu achten.“

Im Gegensatz dazu wirken Anweisungen wie „Jetzt sei doch mal achtsam!“, „Konzentrier dich endlich!“ oder „Beruhige dich!“ schnell leer oder sogar widersprüchlich – besonders wenn sie in einem unachtsamen Ton gesagt werden.

Achtsamkeit beginnt bei Ihnen selbst

Gerade wenn Sie mit Kindern leben oder arbeiten – ob als Elternteil oder Pädagog*in – ist es von unschätzbarem Wert, Achtsamkeit zuerst in Ihr eigenes Leben zu integrieren. Nicht perfekt, sondern ehrlich. Nicht ständig, sondern Schritt für Schritt.

Wenn Sie zum Beispiel vor dem Reden einmal durchatmen, bei Stress kurz innehalten oder zugeben, dass auch Sie sich gerade überfordert fühlen, machen Sie Achtsamkeit sichtbar. Und Sie machen sie menschlich.

Was Kinder dadurch lernen

Indem Sie Achtsamkeit vorleben, lehren Sie Kinder:

  • dass Gefühle willkommen sind

  • dass Pausen wichtig und erlaubt sind

  • dass Selbstfürsorge nicht egoistisch, sondern notwendig ist

  • dass Verbindung wichtiger ist als Leistung

Das stärkt nicht nur das emotionale Lernen, sondern schafft auch eine Lernatmosphäre, in der Kinder sich sicherer fühlen – und dadurch leichter lernen.

Hier ein paar Anregungen für zuhause:

🎧 „Ohren auf“-Spiel: Setzen Sie sich gemeinsam hin und hören Sie für 30 Sekunden bewusst hin: Welche Geräusche sind zu hören? Was war das leiseste?

🧸 Atembär: Legen Sie sich mit Ihrem Kind auf den Rücken, ein Kuscheltier auf dem Bauch – beobachten Sie gemeinsam, wie es sich beim Atmen hebt und senkt.

🙏 Dankbarkeitsrunde beim Abendessen: „Worüber hast du dich heute gefreut?“ – auch Kinder lieben Rituale, die Verbindung schaffen.

Wichtig: Setzen Sie sich nicht unter Druck. Es geht nicht um perfekte Achtsamkeit, sondern um eine ehrliche, lebendige Praxis. Wenn’s mal nicht klappt – ist das auch okay. Genau das dürfen Kinder ebenfalls lernen.

Achtsamkeit als gelebte Haltung

Achtsamkeit ist keine Technik, die man „anwendet“, wenn es gerade passt. Sie ist eine Haltung – und genau diese Haltung geben Sie weiter. Nicht durch Perfektion, sondern durch Echtheit. Nicht durch Worte, sondern durch Ihr tägliches Tun.

Denn wie schon Antoine de Saint-Exupéry sagte:
„Wenn du ein Schiff bauen willst, so lehre die Menschen die Sehnsucht nach dem weiten Meer.“

Mehr zu Achtsamkeit

Hier finden Sie meinen Mini-Guide zur Achtsamkeit inklusive Selbstreflexion.

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